Vorgeschichte

Alles fing mit einer Filmdoku an. 2017/2018 hat die Journalistin Anke Bruns im Auftrag der Graf Recke Stiftung eine Dokumentation über das „Leben im Heim damals“ und das „Leben im Heim heute“ gedreht. In der Doku kommen Kinder und Jugendliche aus heutigen Wohngruppen zu Wort wie auch ehemalige „Heimkinder“, die in den 60er Jahren in der Graf Recke Stiftung gelebt haben. Die Stiftung wollte mit dem Film aufzeigen, wie sich die Jugendhilfe in all den Jahrzehnten verändert hat.

In den Interviews haben die Kinder und Jugendlichen aus den Wohngruppen heute erzählt, dass sie ständig mit Vorurteilen konfrontiert und zu Außenseitern abgestempelt werden. Deshalb würden sie oft verschweigen, wo sie leben. Die ehemaligen „Heimkinder“ aus der Nachkriegszeit erzählten, dass es ihnen früher ebenso ergangen sei. Sie seien damals als kriminell oder schwererziehbar abgestempelt worden und hätten deshalb ihr Leben lang verschwiegen, wo sie aufgewachsen seien.

Viele, die an der 52minütigen Dokumentation mitgewirkt haben – Kinder und Jugendliche, ehemalige Heimkinder, Vorstand und Mitarbeiter/innen der Stiftung -, wollten das nicht so stehen lassen. Deshalb haben sie 2019 die Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ gegründet und auf ihrer Webseite www.wir-sind-doch-keine-heimkinder.de die Filmdokumentation und Lehrmaterial zum Download zur Verfügung gestellt.

Aus der Initiative heraus ist die Idee entstanden, einen unabhängigen Verein zu gründen. Der Verein „Die jungen Wohngemeinschaften – wir wachsen anders auf“ hält die Webseite der Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ aufrecht, damit die Informationen und der Film dort weiterhin zur Verfügung stehen.